Seit Jahren setzt sich der Zusammenschluss von Bundesorganisationen der Jugendsozialarbeit dafür ein, dass allen jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten eröffnet werden. Gerade in einer von Schulschließung und mangelnder Präsenz der Berufsberatung geprägten Zeit sind die Übergänge in Ausbildung und Arbeit besonders fragil. Jugendliche, die diese Übergänge ohne familiäre Unterstützung bewältigen müssen, sind auf Hilfestellungen von Schule, Jugendhilfe und Agentur für Arbeit/Jobcenter vor Ort angewiesen.
Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze in Unternehmen ist im Pandemiejahr 2020 erheblich gesunken. Deshalb fordert der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit die Bundesregierung auf:
— Jugendlichen muss verstärkt eine intensive Unterstützung bei der Berufs-und Ausbildungsplatzsuche angeboten werden
— Ausbildungsmöglichkeiten in zukunftsrelevanten Berufen müssen finanziert/gefördert werden
Unter dem Mangel an Ausbildungsstellen leiden insbesondere die Jugendlichen, die es im Übergang schon seit vielen Jahren schwer haben: Jugendliche, die maximal einen Hauptschulabschluss erworben haben sowie Jugendliche aus Migrationsfamilien. Die Bertelsmann Stiftung hat gerade die Sicht der Jugendlichen auf eine betriebliche Berufsausbildung in einer Studie erfragt und bestätigt, dass insbesondere die jungen Menschen mit maximal Hauptschulabschluss Sorge um ihre berufliche Zukunft haben.
Deshalb fordert der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz jetzt intensiv durch Beratungs- und Coachingangebote zu unterstützen und zum Ausgleich für fehlende betriebliche Ausbildungsplätze mehr öffentlich geförderte Ausbildungsplätze anzubieten. Dies erfordert auch, dass die Jobcenter und Arbeitsagenturen wieder im gewohnten Umfang für die Jugendlichen zur Verfügung stehen. Es kann in Pandemiezeiten nicht nur darum gehen, Betriebe zu retten, auch die berufliche Einmündung junger Menschen muss gewährleistet werden. Das ist die Gesellschaft der Zukunft der jungen Menschen schuldig.
Der gesamte Zwischenruf kann hier nachgelesen werden.