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Mün­chen: Stand­ort­über­grei­fen­des Pro­jekt zeigt Zukunfts­vi­sio­nen jun­ger Menschen

In einer stand­ort- und trä­ger­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit im Pro­gramm Respekt Coa­ches im Raum Mün­chen erho­ben 180 Jugend­li­che in krea­ti­ven Theater‑, Graf­fi­ti- und Musik-Pro­jek­ten ihre Stim­me. Ihre Zukunfts­vi­sio­nen wur­den in einem gemein­sa­men Film zusam­men­ge­tra­gen, der im Rah­men der Lan­gen Nacht der Demo­kra­tie prä­sen­tiert und dis­ku­tiert wurde.

„Wir bewe­gen was, wenn ihr uns lasst!“ So for­mu­lie­ren die ca. 180 Jugend­li­chen aus Mün­chen, Karls­feld und Frei­sing ihr Resü­mee aus drei Tagen Kunst und Demo­kra­tie. Und so beschreibt es auch der Titel des ent­stan­de­nen Films, der die Pro­jekt­ta­ge doku­men­tiert und die Bot­schaf­ten der Jugend­li­chen zusam­men­fasst. Sechs Respekt Coa­ches unter­schied­li­cher Jugend­mi­gra­ti­ons­diens­te (JMD) und Trä­ger­grup­pen beglei­te­ten die jun­gen Men­schen bei ihren Projekten.

Für das Groß­pro­jekt gab es the­ma­tisch ein über­grei­fen­des Kon­zept, erklärt Respekt Coach Son­ja Schmidt-Haas vom JMD Mün­chen (KINDERSCHUTZ MÜNCHEN). In meh­re­ren Work­shops reflek­tier­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus sechs ver­schie­de­nen Schu­len Sze­na­ri­en der Zukunft im Hin­blick auf unser gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben. Dabei spra­chen sie über The­men wie die Kli­ma­kri­se, Euro­pa und Dis­kri­mi­nie­rung. „Vie­le der Jugend­li­chen sind selbst von Dis­kri­mi­nie­rung betrof­fen“, so Schmidt-Haas. Es sei wich­tig, dass dar­über gespro­chen wer­de. „Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die sich mit den The­men bis­her wenig beschäf­tigt haben, konn­ten durch die Work­shops neue Per­spek­ti­ven ken­nen­ler­nen und sich eine Mei­nung bilden.“

Am stärks­ten rück­ten Debat­ten um Sexua­li­tät und Rechts­ex­tre­mis­mus in den Fokus. „Wie rea­lis­tisch ist es, dass in 30 Jah­ren Leh­re­rin­nen und Leh­rer offen über ihre sexu­el­le Ori­en­tie­rung spre­chen kön­nen, ohne ange­fein­det zu wer­den?“ wur­de eben­so rege dis­ku­tiert wie die Fra­ge „Wird Deutsch­land in 30 Jah­ren von einer rechts­ex­tre­men Par­tei regiert?“, bis ein Schü­ler ein­warf: „Aber war­tet mal: In 30 Jah­ren regie­ren doch WIR Deutschland?!“

Zukunfts­vi­sio­nen jun­ger Menschen

Die Jugend­li­chen ent­war­fen dar­auf­hin eige­ne For­de­run­gen für die Zukunft und setz­ten sie gemein­sam mit Künst­le­rin­nen und Künst­lern um. In wel­cher Kunst­form die Rea­li­sie­rung erfolg­te, war den jun­gen Betei­lig­ten frei­ge­stellt. An den ver­schie­de­nen Schu­len und Alters­grup­pen von Klas­se 6–10 ent­stand eine ent­spre­chend viel­sei­ti­ge Band­brei­te an krea­ti­ven Ergeb­nis­sen: Schul­wän­de wur­den mit Graf­fi­tis geschmückt, Thea­ter­stü­cke ent­wi­ckelt und Vide­os zu eige­nen Rap­songs produziert.

„Ey, wenn ihr ver­ste­hen wollt, was hier abgeht, fangt end­lich damit an, dass ihr uns anseht!“, heißt es in einem von Schü­le­rin­nen und Schü­lern pro­du­zier­ten Song. Die­ser Wunsch, gehört und berück­sich­tigt zu wer­den, ist auch eine der zen­tra­len Bot­schaf­ten des über­grei­fen­den Pro­jekts: mehr jugend­li­che Mit­be­stim­mung in der Poli­tik. In den künst­le­ri­schen Bei­trä­gen ver­pack­ten die Jugend­li­chen außer­dem Visio­nen wie: Ras­sis­mus, Krieg und Umwelt­ver­schmut­zung been­den, fai­re Arbeits­be­din­gun­gen haben und sich ver­lie­ben dür­fen, in wen man will.

Die krea­ti­ve Umset­zung der Ideen wur­de fil­misch doku­men­tiert und in einem Abschluss­vi­deo zusam­men­ge­fasst, wel­ches unter fol­gen­dem Link ange­se­hen wer­den kann: Film: „Jugend bewegt, wenn man sie lässt!“

Prä­sen­ta­ti­on vor Publikum

Gehör fan­den die For­de­run­gen der Jugend­li­chen zudem auf beein­dru­cken­de Wei­se bei der Lan­gen Nacht der Demo­kra­tie in Mün­chen: Im Rah­men der Ver­an­stal­tung fan­den Work­shops und Prä­sen­ta­tio­nen in den Gon­deln eines Rie­sen­rads statt, wobei der Abschluss­film der jun­gen Men­schen in einer die­ser Gon­deln prä­sen­tiert wur­de. Zahl­rei­che Teil­neh­men­de aller Alters­stu­fen lausch­ten somit hoch über den Dächern der Stadt den Visio­nen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, lie­ßen sich von der Ener­gie anste­cken und dis­ku­tier­ten Wege, wie wir als Gesell­schaft, aber auch als Indi­vi­du­en Jugend­be­tei­li­gung för­dern kön­nen. Ins­ge­samt gab es viel posi­ti­ve Reso­nanz für den Film.

Auch bei den Mit­ar­bei­ten­den des JMD-Pro­gramms hin­ter­lässt das Pro­jekt einen blei­ben­den Ein­druck. So erin­nert sich ein Respekt Coach „an die zutiefst bewe­gen­den Geschich­ten und Bio­gra­fien der Jugend­li­chen, die sie mutig und offen in der Grup­pe geteilt haben.“ Gera­de die­se per­sön­li­chen Geschich­ten wür­den ihrem Wunsch nach einem fried­li­chen Zusam­men­le­ben ohne Angst und Hass noch ein­mal ver­stärkt Aus­druck verleihen.

Schü­le­rin­nen und Schü­ler erfah­ren den Wert einer viel­fäl­ti­gen Gesell­schaft.  Ziel ist es, den Blick­win­kel zu erwei­tern und unter­schied­li­che Welt­an­schau­un­gen und Lebens­wei­sen bes­ser zu ver­ste­hen. Damit trägt das Pro­gramm lang­fris­tig zu einem gesun­den Klas­sen­kli­ma und Zusam­men­halt in der Schu­le bei. Die Jugend­mi­gra­ti­ons­diens­te set­zen das Pro­gramm in den Schu­len gemein­sam mit Part­nern um.

„Das gan­ze Pro­jekt war eine gro­ße Sache, die es abso­lut wert war“, meint Respekt Coach Son­ja Schmidt-Haas rück­bli­ckend. Auch bei dem hohen orga­ni­sa­to­ri­schen Auf­wand lief die stand­ort- und trä­ger­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit sehr gut. „Je grö­ßer die Platt­form ist, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bekom­men, des­to bes­ser. Ich fin­de es toll, dass die Jugend hier mal anders dar­ge­stellt wird.“ So zeigt der Abschluss­film: Ent­ge­gen alt­be­kann­ter Vor­ur­tei­le sind jun­ge Men­schen nicht unpo­li­tisch, sie sind inter­es­siert und infor­miert. Jugend­li­che haben kla­re Vor­stel­lun­gen, wie ihre eige­ne Zukunft aus­se­hen soll und es ist an der Zeit, sie ein­zu­be­zie­hen, denn: Jugend bewegt, wenn wir sie lassen!

 

Zu den betei­lig­ten Jugendmigrationsdiensten:
JMD Mün­chen (AWO, Bera­tungs­diens­te der Arbei­ter­wohl­fahrt Mün­chen gemein­nüt­zi­ge GmbH)
JMD Mün­chen und JMD Dach­au (Inter­na­tio­na­ler Bund)
JMD Mün­chen und JMD Frei­sing (IN VIA Mün­chen e.V., Katho­li­scher Ver­band für Mäd­chen- und Frauensozialarbeit)
JMD Mün­chen (KINDERSCHUTZ MÜNCHEN)

Ein Bei­trag von:JMD Frei­sing / Ser­vice­bü­ro Jugendmigrationsdienste

Quel­le: https://www.lass-uns-reden.de/news/zukunftsvisionen-junger-menschen

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