Am 21.09.2020 fand unser zweiter gemeinsamer Fachtag 2020 für Respekt Coaches in dem Themenfeld Rassismuskritische Bildungsarbeit statt. Aufgrund der Corona-Pandemie und steigender Reproduktionszahlen in Würzburg konnte die Veranstaltung leider nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Dank der guten Zusammenarbeit sowohl mit der AKSB und der LAG KJS, die Zugänge zu online-Plattformen gestellt haben und v.a. der Spontanität der Referent:innen, die ihre Workshopkonzepte kurzfristig umgestellt und digitalisiert haben, hatten wir eine tolle Fortbildungsveranstaltung mit vielen spannenden Inputs, Diskussionen und einem guten Austausch.
Es fanden zwei parallele Workshops statt, die den Respekt Coaches die Möglichkeit gaben sich mit Antimuslimischen Rassismus (Zuher Jazmati) oder mit Impulsen für eine rassismuskritische Bildungsarbeit (Berivan Köroğlu) auseinanderzusetzen.
Zuher Jazmati ist politischer Bildner, Campaigner, DJ, Podcaster, Dozent an der HU Berlin und Fachreferent bei dem VBRG e.V. Seit Jahren beschäftigt sich Zuher mit den Themen Rassismus, Critical Whiteness, den Intersektionen von Rassismus und Queerfeidnlichkeit, Dekolonisierung und koloniale Kontinuitäten. Zu diesen Themen postet er viel auch auf Social Media (IG: @xanax_attax; Twitter: @zuherjazmati). In seinem Workshop ist Zuher Jazmati zunächst allgemein auf das System des Rassismus eingegangen. Im weiteren Verlauf wurde dieses um die Besonderheiten und Wirkweisen im antimuslimischen Rassismus ergänzt. Viel Diskussion kam spätestens auf, als eine Präsentation mit Darstellungen des Islams in bekannten, v.a. sogenannten Mainstream-Medien besprochen wurde.
Berivan Köroğlu ist Referentin der Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit — ju:an bei der Amadeu Antonio Stiftung. Für eine gemeinsame Arbeitsgrundlage und Auffrischen bereits vorhandenen Wissens, startete Berivan Köroğlu ebenfalls mit einer Einordnung von Rassismus. Anschließend wurden anhand von Praxisbeispielen Interventionsmöglichkeiten bei rassistischer Gewalt besprochen und ausgewertet. Damit konnten die Teilnehmer:innen ihre Haltung reflektieren und sich darüber austauschen.
Insgesamt schätzen wir den online-Fachtag als eine erfolgreiche Veranstaltung ein. Rassismuskritische Haltungen sind für unseren Arbeitsalltag, aber auch für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft wichtige Grundlagen, die nur durch kontinuierliche Selbstreflexion und Interventionen gesellschaftliche Veränderungen hervorrufen. Diese Reflexion möchten wir gerne unterstützen und werden weiterhin zu dem Themengebiet Rassismus arbeiten.